Feuerwehrgemeinschaftsübung in Willenbach
“Florian Randling 44/1, Florian Reut 44/1, Florian Taubenbach 47/1, Florian Tannenbach 41/1 von Florian Randling 1. Entstehungsbrand in einer Lagerhalle in Willenbach 22. In der Halle befinden sich Gasflaschen, kommen.“
So in etwa könnte die erste gefunkte Lagemeldung an die beteiligten Fahrzeuge mit ihren Einheiten lauten, wenn die Lagerhalle des Vielseithofes DAS BIERINGER in Willenbach wirklich brennen würde.
„Randling 1“ ist Bernhard Maguli, seit dem letzten Jahr 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Randling, der vorher bereits 12 Jahre als 2. Kommandant im Einsatz war. Maguli hat die Gemeinschaftsübung ausgerichtet und organisiert und alle notwendigen Details vorab mit den Hausherren Simone und Lorenz Bieringer abgesprochen.
Serien-Action alla Chicago Fire oder Alarmcode 112 darf man bei einer solchen Übung und auch im Ernstfall nicht erwarten, denn kopflose Hektik wäre fatal. Gerade wenn es auf jede Sekunde ankommt, ist ein durchdachtes und gut trainiertes Handeln entscheidend. Und deshalb muss geübt werden.
Bei echten Bränden werden die Feuerwehren über Leitstelle und Sirene alarmiert und erhalten eine Faxmeldung mit Einsatzort, Einsatzgrund und welche weiteren Einheiten alarmiert wurden. In Randling bekommen Feuerwehrmänner und -frauen außerdem eine SMS-Benachrichtigung, dass sie sich am Gerätehaus einfinden sollen. Gefunkt wird fast nur noch, wenn der Einsatzort bereits erreicht ist.
Bei einer Gemeinschaftsübungen warten die beteiligten Wehren - anders als im Ernstfall - im Gerätehaus auf den Alarm und die Information, wo sich das vermeintliche Brandobjekt befindet. Am 16. Juni 2023 geschah dies um kurz nach 19.30 Uhr. Fünf Minuten später waren die am nächsten gelegenen Wehren aus Randling und Reut bereits am angenommenen Brandort, weitere vier Minuten später kamen Tannenbach und Taubenbach ebenfalls dort an. Andreas Pichlmeier, Einsatzleiter der Übung und 2. Kommandant der Feuerwehr Randling, koordinierte nach dem Ausschwärmen die Zusammenarbeit der Wehren.
So wurde das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Tannenbach, das mit einem 1.000 Liter-Wassertank ausgestattet ist, direkt zur Lagerhalle beordert, wo Einsatzkräfte mit Spezialausstattung (welche?) sofort die Erkundung der Halle und Sicherung der Gasflaschen übernahmen, um anschließend umgehend mit der Brandbekämpfung beginnen zu können.
Das Randlinger Fahrzeug samt Mannschaft legte das erste Schlauchstück vom Löschweiher unterhalb des Bieringer-Anwesens und schloss seinen Schlauch auf Höhe des Metzl-Anwesens mit dem der Wehr aus Reut zusammen. Die Zwischenschaltung einer Pumpe zur Erhöhung/Aufrechterhaltung des Wasserdruckes (?) wäre bei einer Schlauchlänge von insgesamt 380 Metern zwar nicht nötig gewesen, aber eine Gelegenheit zum Üben war es trotzdem und wurde deshalb auch genutzt.
Die Taubenbacher Wehr simulierte die Abschirmung von Hofstelle und Nachbargebäude, da die Ausbreitung eines Brandes im Ernstfall möglichst verhindert werden soll. Der 700 Liter fassende Wassertank des Taubenbacher Löschzuges musste dafür nicht „angezapft“ werden, da ein Hydrantennetz, das von Tann über Noppling Richtung Edermanninger Stichleitung führt, direkt am Brandort „Lagerhalle Bieringer“ eine Entnahmestelle hat. Bei diesem 150er Hydranten wurde bei der Übung ein Wasserdruck von 6,5 bar gemessen, was eine Löschleistung von xxx Litern pro Sekunde/Minute bedeutet, und für die Brandbekämpfung optimal/ausreichend (? Oder warum wird der Druck gemessen? Obs man bei Bedarf schon was löschen kann, nehme ich an?) ist.
Neben der Einteilung, welche Wehr, welche Aufgaben übernimmt, muss der Einsatzleiter auch die Gegebenheiten vor Ort im Blick haben. Beim Vielseithof DAS BIERINGER könnten sich zum Beispiel bis zu 60 Personen im an die Lagerhalle angrenzenden Restaurant befinden oder Übernachtungsgäste in den Gästezimmern vom Feuer überrascht werden. Auftretende Schwierigkeiten oder Besonderheiten werden bei einer solchen Übung natürlich vermerkt und helfen im Ernstfall, noch besser zu reagieren.
„Es schadet nie, den Ernstfall zu proben“, sagte deshalb Lorenz Bieringer bei der Abschlussbesprechung zur Gemeinschaftsübung und gab den Feuerwehrlern zusammen mit Frau Simone gerne eine Erfrischung aus.
„15 Minuten von der Alarmierung, bis das erste Wasser aus dem Schlauch spritzt. Ihr versteht euer Handwerk, man sieht, dass alles funktioniert und dass geübt wird“, bestätigte dann auch Andreas Ortmeier, der neue Kreisbrandmeister des Brandbezirkes 9, und bedankte sich bei Bernhard Maguli, dass er für seine erste Übung in der Gemeinde Reut nicht nur ein optisch sehr schönes, sondern auch aus Feuerwehrsicht überaus interessantes Objekt ausgesucht hat. „Ein Vierseithof ist feuerwehrtechnisch eine große Herausforderung, weil alles zusammengebaut ist und deshalb Brandbrücken (?) vorhanden sind, die besondere Beachtung brauchen.“
Bürgermeister Alois Alfranseder, der als Dienstherr der Feuerwehren Reut, Randling und Taubenbach ebenfalls bei der Übung vor Ort war, bedankte sich bei allen Feuerwehrmännern und -frauen, beglückwünschte Einsatzleiter Andreas Pichlmeier zum Debüt und erinnerte daran, wie wichtig diese ehrenamtliche Arbeit nicht nur für die Gemeinde Reut ist.
In Bayern gibt es um die 326.000 aktive Feuerwehrleute. Über 96 Prozent von ihnen gehören den rund 7.500 Freiwilligen Feuerwehren an. Das heißt – und das muss man auch einmal aussprechen und sich bewusst machen – sie löschen, bergen, retten und schützen ehrenamtlich. In ihrer Freizeit. Tag und Nacht. Ohne Geld dafür zu bekommen, setzten sie zum Wohle anderer auch ihre Gesundheit aufs Spiel, wenn es sein muss. An dieser Stelle deshalb nochmal ein herzliches Vergelt’s Gott an unserer hiesigen Feuerwehrler, aber auch alle anderen für dieses wundervolle Engagement.